Die USA sei bereit zu „nachhaltigen und wesentlichen Gesprächen“ mit Nordkorea, betonte Linda Thomas-Greenfield, die US-Botschafterin in den Vereinten Nationen. Dabei setze man auch keine Voraussetzungen, so die Botschafterin.

A combination of pictures shows a new submarine-launched ballistic missile during a test in this undated photo released on October 19, 2021 by North Korea's Korean Central News Agency (KCNA).  KCNA via REUTERS

Nach einem erneuten Raketentest der nordkoreanischen Armee versucht die USA nun Diplomatie stärker ins Spiel zu bringen. In einer Rede im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen reichte die US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield der nordkoreanischen Führung die Hand. Man sei bereit zu Gesprächen ohne jegliche Voraussetzungen. „Es ist Zeit, in nachhaltige und wesentliche Gespräche zu treten, um die komplette Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel zu erreichen“, sagte sie in Bezug auf Entwicklungen zu Nordkorea.

Thomas-Greenfield rief Pyongyang aber auch dazu auf, den Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zu folgen. Seit 2006 sind Sanktionen gegen Nordkorea im Umlauf, die zuletzt nur noch verstärkt wurden, um die Finanzierung von Nuklearwaffen und ballistischen Raketen zu unterbinden. Darunter fällt auch ein Verbot des Tests von ballistischen Raketen.

Trotz mehrfachem Appell und fortlaufenden Warnungen verstößt Nordkorea jedoch immer wieder gegen diese Resolutionen, nicht zuletzt durch den Teststart einer neuen ballistischen Rakete vor wenigen Tagen. Das Land habe das Recht auf Produktion von Waffen für die Selbstverteidigung, argumentiert Pyongyang. Den USA wird dabei eine feindliche Einstellung vorgeworfen. Ein Vorwurf, den Washington strickt zurückweist. „Die USA hat keine feindlichen Absichten. Wir gehen weiterhin auf Pyongyang zu, um den Dialog wieder aufzunehmen“, äußerte sich der US-Sondergesandte für Nordkorea, Sung Kim vor kurzer Zeit. Auch er versicherte die Bereitschaft der USA für Treffen ohne Voraussetzungen.

Das Angebot für ein Treffen sei bereits gemacht worden, behauptete US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield: „Wir haben angeboten, nordkoreanischen Beamte ohne Voraussetzungen zu treffen und wir haben auch klar gemacht, dass wir keine feindlichen Absichten gegenüber Nordkorea haben. Die Administration von Präsident Biden ist bereit für ernste und nachhaltige Diplomatie.“

Den jüngsten Raketenstart an der Ostküste Nordkoreas kritisierte sie scharf. Der Teststart sei der letzte Strang „rücksichtloser Provokationen“, so die Botschafterin. „Diese sind gesetzwidrige Aktionen, verstoßen gegen mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrats und sind inakzeptabel“, sagte sie gegenüber Reportern.

Zudem stellte auch Jen Psaki, die Pressesprecherin des Weißen Hauses, eine diplomatische Vorgehensweise in Aussicht. Die USA sei offen zum Dialog mit Nordkorea, hieß es in ihrer Pressekonferenz. Seit Monaten mache man dies klar: „Die Teststarts (von nordkoreanischen Raketen) unterstreichen die dringende Notwendigkeit für Dialog und Diplomatie. Unser Angebot, an jedem Ort jederzeit ohne Voraussetzungen zusammenzukommen, bleibt bestehen.“