Sollte die Klimakonferenz in Glasgow erfolgslos bleiben, so würden Massenmigration und Lebensmittelmangel auftreten, warnte der britische Premierminister Boris Johnson. Das Auftreten dieser „schwierigen geopolitischen Ereignisse“ verglich Johnson mit dem Untergang des römischen Reiches.
Zwischen dem 31. Oktober und 12. November wird in Glasgow die 26. UN-Klimakonferenz stattfinden. Vor dem Beginn der Konferenz äußerte der britische Premierminister Boris Johnson nun seine Sorgen. Ein Scheitern der Klimakonferenz würde den Weg für „schwierige geopolitische Ereignisse“ wie Massenmigration und ein Mangel and Lebensmittel öffnen, betonte Johnson gegenüber Reportern in Rom auf dem Weg zum G20-Gipfel und zog einen historischen Vergleich zum Römischen Reich – genauer zu dessen Untergang.
„Wenn man nächste Woche bei der Klimakonferenz in Glasgow nicht sicherstellen kann, das Prospekt der Begrenzung der Temperaturerhöhung des Planeten am Leben zu halten, dann steht die Menschheit vor einem großen Problem“, unterstrich Johnson im Interview mit Channel 4 News im Kolosseum. Eine Erhöhung der Temperatur des Planeten bedeute gleichzeitig „schwierige geopolitische Ereignisse“, so der Premierminister. Laut Johnson seien diese Ereignisse unter anderem Desertifikation, Verlust von Lebensraum, Streit um Wasser und Lebensmittel zusammen mit Massenmigration. „Dies sind Sachen, die politisch sehr sehr schwer kontrollieren zu sein werden“, hob er hervor.
An dieser Stelle griff er auf die Geschichte zurück und stellte Parallelen zum Zerfall des Römischen Reiches her. Schließlich fand das Interview im Kolosseum statt, weshalb es ein treffender Vergleich zu sein schien – zumindest im Hinblick auf den Ort. Für den Untergang des mächtigen Römischen Reiches sei Migration verantwortlich gewesen. Das Reich habe es nicht mehr kontrollieren können und sei zerfallen. Das Ergebnis im großen Ganzen: ein dunkles Zeitalter in ganz Europa, meinte Johnson. „Wenn das Römische Reich fiel, war es zum großen Teil ein Ergebnis unkontrollierter Migration. Das Reich könnte seine Grenzen nicht mehr kontrollieren, Menschen kamen vom Osten, von überall und wir gingen in ein dunkles Zeitalter, Europa ging in ein dunkles Zeitalter, welches sehr lange dauerte.“
Es könne wieder passieren, alarmierte Johnson, denn Geschichte würde nicht nur in eine Richtung gehen: „Der Punkt ist zu sagen, dass es wieder passieren kann. Menschen sollten nicht so eingebildet sein und denken, dass die Geschichte eine Ratsche in nur eine Richtung ist.“
Der Vergleich zur Geschichte war aber nicht die einzige Metapher, die Johnson in den letzten Tagen genutzt hat, um auf die kritische Lage aufmerksam zu machen. „Zur Halbzeit liegt die Menschheit 5:1 hinten“, führte er im Flugzeug nach Rom an und zog diesmal den Vergleich zum Fußball. Auch wenn es einiges in Anspruch nehmen würde, könne man trotzdem noch aufholen, so Johnson: „Wir haben einen langen Weg vor uns, wir können es aber schaffen. Wir haben die Fähigkeit auszugleichen, unsere Position zu retten, zurückzukommen. Es braucht jedoch eine große Menge an Anstrengung.“
Die antiken römischen Werke seien im Kampf gegen den Klimawandel ein „memento mori“ für die Menschheit, sagte er während dem Flug: „Menschheit, Zivilisation, Gesellschaft können nach hinten und nach vorne gehen. Und wenn Sachen falsch laufen, dann können sie in einer außerordentlichen Geschwindigkeit falsch laufen.“