Die Quelle des Coronavirus könnte immer im Dunkeln bleiben und womöglich nie aufgedeckt werden, erklärten US-Geheimdienste. Dabei kamen sie aber auch zum Ergebnis, das Virus sei nicht als eine Art „biologische Waffe“ erschaffen worden.
Während die Welt weiterhin mit der Coronavirus-Pandemie ringt, stellen sich immer wieder Fragen zu der Herkunft des Virus. Wie kam es zu dem tödlichen Coronavirus? Die Antworten auf die Frage reichen von Verbreitung auf einem Tiermarkt in Wuhan bis hin zu einer angeblichen biologischen Waffe. Sicher wird die Welt es aber möglicherweise nie wissen, legt ein Bericht von US-Geheimdiensten nun nahe.
In Bezug auf die mögliche Quelle des Virus gebe es nicht genug Informationen, um zu einem endgültigen Schluss zu kommen, verkündete ein aktualisierter Bericht des Direktorats für Nationale Nachrichtendienste (ODNI), ein Zusammenschluss aller US-Nachrichtendienste. Demnach seien aber eine Übertragung von Tieren auf Menschen oder ein Laborleck plausible Hypothesen. Eine biologische Waffe sei das Virus nicht, so das ODNI.
Der Bericht betonte auch eine Spaltung von US-Geheimdiensten zu der Quelle des Virus. Die Meinungen zur Herkunft des Virus würden auseinander gehen. Vier Nachrichtendienste würden dabei von einer Übertragung durch ein Tier oder einem „verwandten Virus“ ausgehen, hieß es in dem Bericht. Ein anderer Nachrichtendienst sei jedoch der Meinung, bei der Ursache der ersten Infektion handle es sich um einen Leck aufgrund eines Laborunfalls im Wuhaner Institut für Virologie während dem Experimentieren mit Tieren.
Viren, die die größte Ähnlichkeit mit Covid-19 zeigen, sollen laut dem Bericht in Fledermäusen aus der Yunnan-Provinz gefunden worden sein. Experimente mit diesen Tieren im Wuhaner Institut für Virologie und ein Leck während diesen Experimenten könne die Ursache des Coronavirus sein. Diese Möglichkeit wurde im Bericht als eine „plausible Verbindung zwischen diesem Habitat und der Stadt Wuhan“ gekennzeichnet.
Zudem warf der Bericht China erneut vor, die globale Untersuchung zu verhindern und relevante Informationen nicht zu teilen. Der Bericht erntete scharfe Kritik aus Peking. „Die amerikanischen Schritte, in der Verfolgung der Quelle des Coronavirus nicht den Wissenschaftlern, sondern den eigenen Nachrichtendiensten zu vertrauen, ist eine vollständige politische Farce“, sagte die chinesische Botschaft in Washington gegenüber Reuters als Antwort auf die Behauptungen der USA. Anschuldigungen zum Verzicht auf Informationsteilung wies die Botschaft entschieden zurück. Man unterstütze immer noch wissenschaftsbasierte Anstrengungen und engagiere sich, um die Quelle des Virus ausfindig zu machen.
„Wir stehen fest gegen Versuche, dieses Thema zu politisieren“, unterstrich die Botschaft.