Trotz verschiedener Richtungen in der Partei müsse das Zentrum der CDU die „moderne Mitte“ sein, betonte CDU-Politiker Norbert Röttgen in einem Interview. Dies sei „unverrückbar“, denn nur dort könne seine Partei gewinnen.

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„Wir müssen und neu begründen, wir müssen uns neu gesellschaftlich verankern“, führte CDU-Politiker Norbert Röttgen im ZDF-Interview an und äußerte sich zur Zukunft seiner Partei. Dabei forderte er ein Verbleib der CDU in der „modernen Mitte“. Ansonsten würde man laut Röttgen eine Verdrängung der CDU durch andere Parteien riskieren. Zu seiner möglichen Kandidatur als Spitze der Partei blieb eine konkrete Antwort aus.

Im Interview mit Claus Kleber im ZDF äußerte sich CDU-Politiker Röttgen zu den Diskussionen über die Führung seiner Partei. „Ja selbstverständlich“, antwortete er auf die Frage, ob er dazu bereit sei, sich in ein Team einzugliedern. Schließlich sei er seit seiner Niederlage zur Parteiführung im Januar Teil des Parteipräsidiums und habe auch im Wahlkampf mitgearbeitet. Röttgen zufolge geht es ohne eine Mannschaft nicht: „Wir brauchen eine Mannschaft, es geht gar nicht ohne Mannschaft. Die Mannschaft wird aber gewählt und ausgewählt. Die Mannschaft ist das Präsidium, der Bundesvorstand und wir brauchen sogar Mannschaftsgeist. Das kann nicht das Werk eines Erlösers sein, auf den alle warten.“

Nach einem festen Zeitplan werde man ab dem nächsten Samstag „Vorschläge, Nominierungen oder auch Erklärungen zur Kandidatur“ akzeptieren, meinte Röttgen. Wird sein eigener Name hier womöglich auch auftauchen? Eine konkrete Antwort des CDU-Politikers im ZDF-Interview blieb an dieser Stelle aus. Moderator Claus Kleber wies Norbert Röttgen auf sein Interview mit Deutschlandfunk (DlF) hin, wo er anführte, die Parteispitze müsse aus der Mitte sein und gerade er verkörpere die Mitte. „Wenn das keine Bewerbung ist, weiß ich nicht wie eine Bewerbung aussieht“, sagte Kleber.

Röttgen reagierte mit einem kurzen Schmunzeln. Diese Worte seien seine Vorstellung von der Parteiführung gewesen, bemerkte er: „Wir sind eine breite Partei, wir müssen uns gerade wieder als Volkspartei neu begründen und zwar von der Idee her, politisch, aber auch gesellschaftlich und organisatorisch. Es gibt auch Flügel unterschiedlicher Richtungen, aber die CDU darf selber keine Richtungspartei werden.“

Einen Kommentar zu einer CDU unter der Führung von Merz wollte er nicht machen. „Ich habe mich und werde mich nicht über andere Personen äußern“, sagte der CDU-Politiker. Er kenne Merz „seit Jahrzehnten“ und schätze ihn. An dieser Stelle fokussierte er sich auf die Einordung seiner Partei im politischen Spektrum. Für Röttgen ist klar: CDU ist die Partei der „modernen Mitte“. Dies sei unverrückbar, hob er hervor und warnte vor einem Rutsch nach rechts: „Nur dort können wir gewinnen. Da sind wir als CDU ideell und da findet der gesellschaftliche Kampf um die Mehrheit statt. Wenn wir das verschieben würden, wenn wir eine Rechtsverschiebung erleben würden, dann würden wir den anderen Parteien – SPD, Grüne, FDP – freien Raum lassen sich zu etablieren und uns zu verdrängen“.

Röttgen zufolge gehört zu der Vorstellung einer modernen Mitte auch die Rolle der Frau. Ihm nach sei eine Führung der Partei nur durch Männer nicht mit einer Volkspartei vereinbar. „In der CDU kann jede und jeder jedes Amt bekommen“, hieß es von Norbert Röttgen.