Kolumbische Sicherheitsbehörden haben den als „Otoniel“ bekannten und meistgesuchten Drogenboss Dairo Antonio Usuga gefasst. Präsident Ivan Duque Marquez verglich die Verhaftung mit dem Fall des berüchtigten Drogenbarons Pablo Escobar.
Dairo Antonio Usuga, auch bekannt unter dem Namen „Otoniel“, galt als der meistgesuchte Drogenboss in Kolumbien. Nun wurde der 50-Jährige Drogenboss von kolumbianischen Sicherheitsbehörden im Norden des Landes verhaftet. Dies wurde von Präsident Ivan Duque Marquez in einer Live-Übertragung bestätigt.
Usuga sei ein „gefürchteter Drogenhändler“ und „Mörder von Polizisten, Soldaten und sozialen Anführern“, sagte Marquez in einer Pressekonferenz. Zudem habe er Minderjährige für seine Organisation rekrutiert. Den Vorfall bezeichnete der Präsident als den „größten Schlag des Jahrhunderts gegen Drogenhandel“ in Kolumbien. „Dieser Schlag ist nur mit dem Schlag gegen Escobar in den 1990er Jahren zu vergleichen“, führte Marquez an.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters wurde der Drogenboss in einer Operation in der Antioquia-Provinz verhaftet, wobei ein Polizist ums Leben kam. Nachrichtendienstliche Informationen aus den USA und Großbritannien sollen dabei mehr als 500 Soldaten und Mitglieder der kolumbianischen Spezialeinheiten in das Dschungelversteck von Usuga geführt haben, teilte The Guardian unter Berufung auf Behörden mit. Verteidigt wurde das Versteck von acht Sicherheitsschichten.
„Otoniel“ gilt als der Anführer des „Clan del Golfo“, ein vom US-Außenministerium als „bewaffnet und äußerst gewalttätig“ markierter Clan in Kolumbien. Demnach bestehe die Organisation aus ehemaligen Mitgliedern von rechten Terrororganisationen. Mittels Gewalt und Einschüchterung versuche der Clan Routen und Produktionsstätten für Drogenhandel zu kontrollieren, so das US State Department. Der aus rund 1,200 bewaffneten Milizen zusammengesetzte Clan befindet sich in mindestens 10 von kolumbianischen 32 Provinzen.
Die Verhaftung von Dairo Antonio Usuga wird auch als eine klare Botschaft an weitere Drogenkartelle und deren Anführer betrachtet. „Entweder ihr ergibt euch oder wir kommen und holen euch“, warnte der kolumbianische Präsident Marquez in seiner Rede.