Das kleine Dorf Novokolosovo befindet sich nur eine Stunde entfernt südwestlich von der belarussischen Hauptstadt Minsk. Hier entsteht laut der CNN nun ein Gefangenenlager für politische Gegner der Lukashenko-Regierung.

Politische Gegner der Putin-nahen Lukashenko-Regierung werden in Belarus nicht toleriert. Nun entsteht genau aus diesem Grund ein Gefangenenlager südwestlich der Hauptstadt Minsk. In diesem Lager sollen Aktivisten und politische Inhaftierte untergebracht werden. Somit werden die schlimmsten Befürchtungen politischer Aktivisten wahr.

Laut der CNN vorliegenden Satellitenbilder und Videos wird in der Nähe des Dorfes Novokosolovo ein Gefangenenlager aufgebaut. Das Lager, das sich auf dem Gebiet eines ehemaligen Raketenlagers der Sowjetunion befindet, spannt sich über eine Fläche von 200 Hektar.

Geschützt durch dreifach elektrische Zäune, Kameras und Sicherheitspersonal, handelt es sich bei dem Lager fast schon um ein Hochsicherheitsgefängnis. Die Baracken im Lager wurden „renoviert“ und nun befinden sich Stahlgitter vor den Fenstern.

Anwohner von Novokosolovo bezeichnen das Gebiet als „das Lager“. Als sie sich dem Gebiet näherten seien sie von Soldaten und Sicherheitspersonal weggeschickt worden, so die Anwohner gegenüber der CNN. Weitere Anwohner berichteten auch von militärischen Patrouillen um das Gebiet herum.

Aktivisten und politische Gegner fürchten eine neue Welle von Verhaftungen im Rahmen der geplanten Demonstrationen am 9. August, der Jahrestag der umstrittenen Präsidentschaftswahl. Tausende Anhänger der Opposition in Belarus planen an diesem Tag Demonstrationen gegen die Regierung von Lukashenko. Es wird vermutet, dass verhaftete Aktivisten in das neue Gefangenenlager südwestlich von Minsk geschickt werden sollen.

Franak Viorca, ein Sprecher der Oppositionsaktivistin Svetlana Tsikhanouskaya, äußerte sich gegenüber der CNN zum neuen Gefangenenlager. Eine neue Welle von Demonstrationen werde kommen, weshalb die Errichtung eines neuen Gefangenenlagers keine Überraschung sei, so Viorca. „Lukashenko möchte besser vorbereitet sein als in 2020“, behauptete der Sprecher.

Die belarussische Regierung bezeichnet die Aufnahmen zum Lager als „gefälscht“. Ein westlicher Sicherheitsbeamter jedoch betonte, die Nutzung des Gebiets als Gefangenenlager für politische Inhaftierte sei möglich.